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Der LKV in Kürze

 

Nach der Kontrollruhe im Juli sind im Landeskontrollverband Schleswig-Holstein e. V. (LKV) sowohl bei der Leistung als auch beim Umfang der Milchleistungsprüfung im Vergleich zum Vorjahr positive Entwicklungen festzustellen. Mitte August lag die Zahl der geprüften Kühe mit 297.714 um 1,0 % über dem entsprechenden Vorjahresstand. Dieser Anstieg trat ein, obwohl sich die Zahl der geprüften Betriebe in dem Zeitraum um 5,4 % auf 3.753 verringerte. Der Rückgang der Kuhzahl durch ausscheidende Betriebe wird durch die Aufstockung in den verbleibenden Betrieben jedoch mehr als aufgefangen (Tab. 1). Die durchschnittliche Herdengröße stieg innerhalb eines Jahres um 5 Kühe auf 79,3 Kühe/Betrieb an.

 

 

 

Tab. 1: Durchschnittliche Herdengröße (Kühe/Betrieb)

 

- Veränderungen von August 2009 zu August 2010 -

Betriebe

Anzahl

Betriebe

August

2009

August

2010

Anzahl

Kühe

alle (August 2009)

3.967

74,3

 

294.755

12 Monate vorhanden

3.742

75,5

79,3

+14.226

Abgänge

235

53,6

 

- 12.055

Zugänge

11

 

71,6

+ 788

alle (August 2010)

3.753

 

79,3

297.714

 

 

Nach der Hitzewelle im Juni und Juli kommt der deutliche Leistungsanstieg im Vergleich zur Vorjahresentwicklung im August überraschend. Die Daten auf der Basis von etwa zwei Drittel der im August zu prüfenden Kühe weisen eine um 1,1 kg je Kuh höhere Tagesmilchleistung aus als im Vorjahr (Tab. 2). Wahrscheinlich hat es im Juli Leistungseinbußen gegeben. Durch die Überbrückungsberechnungen auf der Basis der Prüfungen im Juni und August beeinflussen sie in die Leistungsberechnung jedoch nicht. Dennoch hat die Hitze Spuren hinterlassen und den Milchzellgehalt im August in die Höhe getrieben. Der bisherige Durchschnittswert im August von 298.000 Zellen je ml Milch liegt um 16.000 über dem entsprechenden Vorjahresdurchschnitt und auch über dem Ergebnis aus dem August 2006, der extrem heiß war und einen Anstieg des Milchzellgehaltniveaus auslöste, das sich bisher noch nicht wieder reduzierte.

 

 

 

Tab. 2: Leistungsergebnisse am Prüftag nach Monaten

 

Monat

Milch

Fett

Eiweiß

Harnstoff

Zellzahl

 

kg

 

  ±Vj.

%

± Vj.

%

± Vj. 

mg/kg

± Vj.

(1.000)

± Vj.

Oktober 2009

24,6

±0,0

4,33

+0,06

3,50

+0,03

209

- 9

245

- 5

November

25,0

- 0,1

4,34

+0,06

3,48

- 0,01

208

-11

251

- 8

Dezember

25,7

- 0,2

4,33

+0,05

3,46

- 0,02

211

-14

256

+ 3

Januar 2010

26,0

- 0,3

4,36

+0,07

3,46

±0,00

213

- 9

249

- 4

Februar

26,2

- 0,3

4,34

+0,05

3,45

±0,00

210

-14

253

- 1

März

26,4

±0,0

4,29

+0,01

3,41

- 0,02

211

-13

253

- 2

April

26,6

+0,2

4,22

±0,00

3,37

- 0,03

219

-15

261

- 1

Mai

26,8

+0,5

4,19

+0,06

3,37

- 0,01

224

-17

261

- 3

Juni

26,6

+0,8

4,07

-0,01

3,34

- 0,04

235

- 9

271

+ 9

Juli

--

--

--

--

--

--

--

--

--

--

August

25,9

+1,1

4,02

-0,04

3,35

- 0,01

241

+ 3

298

+16

 

 

Die positive Leistungsentwicklung der letzten Monate führte erstmals seit mehreren Jahren wieder zu einem spürbaren Anstieg des gleitenden Herdendurchschnitts (Tab. 3). Einen Anstieg bei der Milchproduktion im Vergleich zum Vorjahr stellt auch die Molkereiwirtschaft fest. Da die Milchquote in Deutschland im Milchwirtschaftsjahr 2009/2010 um etwa 2 % unterliefert wurde und jährlich um 1 % erhöht wird, nutzen die Milcherzeuger den Spielraum für eine Ausweitung der Produktion.

 

 

 

 

 

Tab. 3: Durchschnittsleistung aus dem gleitenden Herdendurchschnitt

 

- Vergleich mit dem Ergebnis des Prüfjahres 2009 -

 

(Mitte August 2010)

Herden-

Anzahl

Milch

Fett

Eiweiß

Rasse

Herden

kg

%

kg

%

kg

Angler

133

7.885

4,77

376

3,63

286

 

 

+ 5

+0,04

+3

±0,00

±0

Rotbunte

961

7.538

4,30

324

3,45

260

 

 

+38

+0,02

+3

-0,01

+1

Schwarzbunte

2.107

8.665

4,19

363

3,40

295

 

 

+58

+0,03

+5

-0,02

+1

Gesamt 1)

3.766

8.263

4,24

350

3,42

283

 

 

+56

+0,02

+4

-0,02

+1

1) einschließlich Jersey, Fleckvieh und gemischte Herden

 

 

 

Milchleistungsprüfung im internationalen Vergleich

 

Auf Basis der kürzlich veröffentlichten ICAR- (Internationales Komitee für Leistungsprüfungen in der Tierzucht) Statistiken zur Milchleistungsprüfung liegen Angaben über Prüfdichte, Herdengröße und Milchleistung der Kühe aus 33 ICAR-Mitgliedsorganisationen für die Jahre 2008 und 2009 vor. Traditionsgemäß ist die höchste Prüfdichte in Europa zu finden. In der Schweiz beträgt sie 100 %. In Norwegen werden 98 % aller Milchkühe und in Tschechien 95 % geprüft. In Dänemark sind es 92 %. In Deutschland liegt die Prüfdichte, also der Anteil der geprüften Kühe am Gesamtmilchkuhbestand, bei 84 %. In Übersee ist die Prüfdichte deutlich niedriger als in Europa. Über 50 % Prüfdichte weisen Kanada und Neuseeland mit jeweils 72 % sowie Japan (58 %) auf. In den USA beträgt sie 47 %.

 

Die größten Herden gibt es in Neuseeland mit durchschnittlich 366 Kühen pro Bestand. Die geprüften Herden halten dort im Mittel 354 Kühe. Mit durchschnittlich 130 Kühen/Herde (135 in den geprüften Beständen) werden bei unseren nördlichen Nachbarn in Dänemark ebenfalls deutlich über 100 Kühe je Bestand gehalten. Die deutschen Herden mit durchschnittlich 44 Kühen haben etwa die gleiche Größe wie in Frankreich (44 Kühe) und in Italien (46 Kühe). Die deutschen Herden in der Milchleistungsprüfung sind mit 56 Kühen je Bestand allerdings deutlich größer als die ungeprüften Herden.

 

Die höchsten Durchschnittsleistungen erzielten die geprüften Kühe in Israel mit einer Jahresleistung von 12.874 Milch. Die Kühe in Spanien mit 10.590 kg, in Portugal mit 10.330 kg und in den USA mit 10.125 kg gaben 2009 ebenfalls mehr als 10.000 kg Milch im Jahr. Die deutschen Kühe blieben mit 7.974 kg je Kuh im Prüfjahr 2009 knapp unter der Grenze von 8.000 kg Milch. In Dänemark wurde dagegen mit 9.022 kg je Kuh die Schwelle von 9.000 kg überschritten.

 

Quelle: ICAR/ADR

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